Die Kunst des Hoffens
Kranksein zwischen Verlust und Neuorientierung
3. Freiburger Symposium zu den Grundfragen des Menschseins in der Medizin.
23. Mail 2014, Audimax (Kollegiengebäude II)
24. Mai 2014, Aula der Universität Freiburg (Kollegiengebäude I)
→ Flyer zum Herunterladen (PDF)
Universität Freiburg, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Prof. Dr. Giovanni Maio M.A.
Vorwort
Kranksein zwischen Verlust und Neuorientierung
Hoffnung – das klingt in einer von Naturwissenschaft und Technik geprägten Zeit jenseits des Rationalen, wenn nicht gar jenseits des Aufklärerischen. Heute möchte man an die Stelle der Hoffnung die Zahl, die Wahrscheinlichkeit, die Fakten setzen. Wer heute noch hofft, so könnte man meinen, hat sich mit den Fakten zu wenig auseinandergesetzt. So das Credo unserer Zeit. Dennoch ist Hoffen eine zutiefst menschliche Fähigkeit, ohne die wir nicht existieren könnten. Hoffnung, das ist: nicht wissen und doch vertrauen, vertrauen gegen alle Wahrscheinlichkeit.
Hoffnung ist keine rein theoretische Einsicht, kein bloßes Resultat der Abwägung oder des Messens, und doch ist sie eine Empfindung, die auf guten Gründen basieren muss. Genau das unterscheidet die Hoffnung vom Wunschdenken oder dem Optimismus. Die guten Gründe, die zur Hoffnung veranlassen sind aber ganz anderer Art als jene wissenschaftlich-empirisch fundierten Gründe, die wir heute gewohnt sind. Das Faszinierende der Hoffnung liegt gerade in ihrem Doppelcharakter: sie bezieht sich auf grundsätzlich Realisierbares und zugleich impliziert sie das Anerkennen der Unverfügbarkeit und Nichtgarantierbarkeit des Erhofften.
Was bedeutet Hoffnung in unserer Zeit? Was bedeutet Hoffnung für kranke, speziell für chronisch kranke Menschen oder gar für Sterbende? Was kann Hoff nung bewirken? Wie können Ärzte, Pflegende, Angehörige Hoffnung schenken? Wann propagiert die Medizin falsche Ho9nungen? Wie kann heute ein angemessener Umgang mit Hoffnung im Kontext der Medizin gefunden werden? Es ist nicht leicht, gut zu hoffen und nicht leicht über Hoffnung zu sprechen. Aber ohne Hoffnung ist alles nichts. Daher muss gerade in der Medizin, die unweigerlich mit existentiellen Fragen zu tun hat, vertiefter über die Hoffnung nachgedacht werden. Das Symposium möchte über den Dialog zwischen Medizin, Philosophie und Theologie dazu einen Rahmen bieten.
Prof. Dr. Giovanni Maio, M.A.
Programm Freitag, 23. Mai 2014
13:00 |
Kranksein und Hoffnung – Hinführung zum Thema Giovanni Maio |
13:15 |
Eröffnungsvortrag »Gegen Hoffnung in Hoffnung« – Ihre anthropologischen und theologischen Grundlagen Karl Kardinal Lehmann |
14:15 |
Hoffen und Leiden – Die therapeutische Arbeit mit dem Negativen Joachim Küchenhoff |
15:15 |
Kaffeepause |
15:45 |
Hoffnung als Ressource Verena Kast |
17:45 |
Die kleinen Hoffnungen und die große Hoffnung Eckhard Frick |
Programm Samstag, 24. Mai 2014
09:00 |
Erwartungen am Beginn des Lebens – Hoffnung bei schwerer Krankheit Jörg Baltzer |
10:00 |
Die Hoffnung und das gute Leben – Überlegungen im Anschluss an Platon und Thomas von Aquin Friedo Ricken |
11:00 |
Kaffeepause |
11:30 |
Sicherheit im Kontext der Unwägbarkeit – Chirurgie und der sorgsame Umgang mit der Hoffnung Peter Stulz |
12:30 |
Gemeinsam hoffen – Grundlinien einer menschlichen Orientierungsweise Ingolf Dalferth |
13:30 |
Mittagspause |
14:30 |
Über Hoffnung im Leben mit der Krankheit Gernot Böhme |
15:30 |
Hoffnung angesichts der Prognose: Was dürfen wir hoffen? Santiago Ewig |
16:30 |
Kaffeepause |
17:00 |
Hoffnung und Erinnerung – Zur Zeitlichkeit der menschlichen Existenz Emil Angehrn |
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Schlusswort |
Organisation
Dr. Claudia Bozzaro
E-Mail: bozzaro@egm.uni-freiburg.de
Tel.: +49 (0)761 / 203-5040