„Übrigens, alles, was mir zustößt, ist meins ...“ (Sartre)

Moderne Medizin und die Frage nach einer neuen Lebenskunst

Die Erfolge der modernen Medizin sind auf vielfältige Weise mit einer spezifischen Vergegenständlichung des Menschen verknüpft. Der entsprechende Vorgang der Objektivierung und der Parzellierung sowohl des Leibes als auch der Psyche korrespondiert dabei mit einer zunehmenden Selbstvergegenständlichung der Subjekte. In der Konsequenz ergeben sich neue „Dispositive“ des Selbstverhältnisses, die unter anderem durch eine gewisse Entfremdung, Denaturierung und Dehumanisierung der Subjekte charakterisiert sind. Der Vortrag möchte zum einen jenes Phänomen der Vergegenständlichung erhellen sowie zum anderen Aspekte einer neuen Lebenskunst zur Diskussion stellen, welche in gewissem Sinne die Rückeroberung dehumanisierter Bereiche beinhaltet. Bei alledem gilt es im Ganzen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was denn beispielsweise meine Krankheit, die ich habe und die ich weder bin noch sein möchte, tatsächlich mit mir zu tun haben soll.